Lerner diskutieren Perspektiven

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Lerner diskutieren Perspektiven

Nur ein intensiver Austausch und eine Vernetzung untereinander kann die Selbsthilfebewegung der Lerner in Deutschland voranbringen. Darüber waren sich 10 Mitglieder der Selbsthilfegruppen Ludwigshafen und Oldenburg einig. Sie trafen sich mit ihren Lernbegleitern Elfriede Haller und Achim Scholz am 2. Juli 2013 in der VHS Oldenburg, um eine Erweiterung von Selbsthilfestrukturen und die Perspektiven einer Zusammenarbeit zu diskutieren.

Fünf der Anwesenden wurden bereits für ihr Engagement als Botschafter für Alphabetisierung ausgezeichnet. Durch ihre öffentlichen Aktionen und die Teilnahme an Fachtagungen zur Alphabetisierung haben die aktiven Lerner mittlerweile viel Aufmerksamkeit erzielt (siehe auch den Film „Lerner sind die besten Botschafter“). Sie haben erreicht, dass ihre Forderungen ernst genommen werden; ihre Expertise wird von Forschungsprojekten und öffentlichen Einrichtungen angefragt.

Nun liegen die Hoffnungen auf dem bundesweiten Lerner-Projekt Lexida, das beim Bundesministerium für Bildung und Forschung beantragt wurde. Mit entsprechenden Projektmitteln können die Professionalität weiterer Lerner durch Schulungen und systematischen Austausch untereinander erhöht und Lerner als Experten für Veranstaltungen zur Alphabetisierung vermittelt werden. Die Anfragen an die bestehenden vier Selbsthilfegruppen häufen sich und die Grenze der Belastung ist bei den insgesamt noch zu wenigen Aktiven schnell erreicht.

Diskutiert wurde auch, wie die Wahrnehmung des Themas Analphabetismus gesteigert, mehr Betroffene erreicht und Multiplikatoren sowie Vertrauensleute („Mitwisser“, Betriebsräte, Arbeitsvermittler u.a.) erreicht werden können. Ein weiteres aktuelles Thema war die Planung der aktiven Beteiligung der Lerner am kommenden Fachtag zur Alphabetisierung vom 28. – 30. Oktober in Nürnberg. Hier werden so viele Lerner wie nie zuvor aus der ganzen Bundesrepublik erwartet.