Medientraining

von li.: Ernst Lorenzen, Hermann Fickenfrers, Bärbel Kitzing, Achim Scholz | Foto: Stefan Wälte

von li.: Ernst Lorenzen, Hermann Fickenfrers, Bärbel Kitzing, Achim Scholz | Foto: Stefan Wälte

„Wie kann ich in der Öffentlichkeit auf das Thema Alphabetisierung aufmerksam machen? Was will ich Journalisten gegenüber für eine Botschaft vermitteln? Worauf sollte ich bei einem Interview achten?“
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich 18 Lernende und fünf Mitarbeiter des ALFA-Mobils zwei Tage lang in Münster.

Eingeladen zum Netzwerktreffen in die Akademie Franz-Hitze-Haus hatte der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V.
Hermann Fickenfrers, Bärbel Kitzing und Ernst Lorenzen von der ABC-Selbsthilfegruppe Oldenburg waren auch dabei. Begleitet wurden sie von Achim Scholz, Botschafter für Alphabetisierung und Mentor der Gruppe. Weitere Lernende kamen aus Berlin, Hannover, Koblenz, Forst Lausitz, Lüneburg, Mainz, Muldenthal, Trier und Wuppertal.

Die Referenten Cornelia Reinhold und Frederik Barkenhammar gaben vorweg eine Einführung in Körpersprache, Stimme und Präsentation.
Dann wurden die Botschaften der Akteure aus der Alphabetisierungsarbeit und der Selbsthilfegruppenbewegung gesammelt.

Für die Zielgruppe der Betroffenen:
   •  Hier kannst du anders lernen.
   •  Du bekommst Unterstützung.
   •  Gemeinsam sind wir stark.
   •  Lesen und Schreiben bringt mehr Lebensqualität.

Für die Zielgruppe der politischen Entscheidungsträger:
   •  Es gibt 7,5 Millionen Betroffene.
   •  Wir sind keine Minderheit.
   •  Wir brauchen kostenlose Grundbildung.

Für die Allgemeinheit:
   •  Es gibt Erwachsene mit Lese- und Schreibproblemen.
   •  Vielleicht kennst du auch jemanden.
   •  Nicht lesen und schreiben zu können hat nichts mit Dummheit zu tun.

Wie können diese Botschaften nun bestmöglich vermittelt werden?
   •  Fakten und Beispiele nennen!
   •  Selbstbetroffenheit betonen, also über sich sprechen!
   •  Erfolgsgeschichten erzählen!
   •  Emotionen vermitteln!
   •  Aktuellen und lokalen Bezug herstellen!
   •  Bildhaft sprechen!
   •  Begriffe klären!
   •  Die Hände zur Unterstützung der Stimme einsetzen!
   •  Das Wort „Analphabeten“ vermeiden!
      (besser: Menschen mit einer Lese- und Schreibschwäche)
   •  Sich Zeit lassen, die Stimme nicht hetzen!
   •  Inhalt und Ablauf im Vorgespräch mit Journalisten klären!

Interviews mit jedem Einzelnen wurden mit der Kamera aufgezeichnet und anschließend im Gespräch ausgewertet. Dabei unterscheidet sich manchmal die Selbstwahrnehmung von der Fremdwahrnehmung. Was wollen wir ausstrahlen? Welchen Typ verkörpern wir? Passt die Körpersprache zur inhaltlichen Aussage?

Die Übungen und Gespräche darüber haben den Beteiligten geholfen, sich für zukünftige Interviews mit Medienvertretern besser vorbereitet zu fühlen.

von li.: Ernst Lorenzen, Jutta Schmitt, Martin Sell | Foto: Achim Scholz

von li.: Ernst Lorenzen, Jutta Schmitt, Martin Sell | Foto: Achim Scholz

Ernst Lorenzen aus Oldenburg, Jutta Schmitt aus Lüneburg und Martin Sell aus Wuppertal konnten ihr professionelles Auftreten gleich im Anschluss an den Workshop Medientraining bei einem Pressegespräch zum Weltalphabetisierungstag unter Beweis stellen.
 

2 Kommentare
  1. Wirklich ein toller Beitrag mit super Fotos! 🙂 Danke, dass ihr teilgenommen habt. Wir freuen uns auf die nächsten öffentlichkeitswirksamen Aktionen mit euch. Viele Grüße aus Münster

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