5. Gesamttreffen des A.B.C.-Projektes

Die Beteiligten des ABC-Forschungsvorhabens aus Oldenburg, Bremen, Köln und Berlin trafen sich am 16.02.2009 zu einem weiteren Austausch über den Stand der wissenschaftlichen Arbeit in den drei Projektbausteinen und zur Planung der nächsten Schritte.

Diskussion wissenschaftlicher Ergebnisse im ABC-Projekt

Im Bereich Diagnostik wird ein praxistaugliches Instrument zur dialogischen Lernstandserhebung im Lesen und Schreiben entwickelt. In den Bereichen Methodik und Didaktik wird das abgeschlossene Lernsetting zum selbstregulierten Unterricht ausgewertet. Neue Module zur Direkten Instruktion (Graphem-Phonem-Korrespondenz und Lesegenauigkeit mittels Wortlistentraining) stehen kurz vor dem Einsatz.

Eine Kartenabfrage und Diskussion zum Thema „Was ist Erfolg in der Alphabetisierungsarbeit?“ ergab erwartungsgemäß je nach Zielsetzung eine breite Palette unterschiedlicher Aussagen zwischen Verbesserung der individuellen Lebenssituation und gesellschaftlicher Teilhabe (subjektbezogen-emanzipatorisch) einerseits und Beschäftigungsfähigkeit bzw. ökonomischer Verwertbarkeit (arbeitsmarktbezogene Schriftsprachkenntnisse) andererseits. Die Aussagen der Lernenden aus dem ABC-Kurs sind hier zu lesen.

Doktorand Michael Grosche bei der Kartenabfrage zum Thema „Erfolg…“

Eine Auswertung von Interviews mit den Lernenden lassen erste Rückschlüsse auf die Gelingensbedingungen erfolgreicher Alphabetisierung zu: Die Lerngruppe und die gemeinsam getragene „Lernkultur“ ist wesentlich für den Lernerfolg des Einzelnen. Das Lernen sollte ganzheitlich und prozessorientiert sein, d.h. über den Erwerb von Schriftsprachkenntnissen hinaus einen emanzipatorischen Charakter im Sinne von Persönlichkeitsentwicklung aufweisen (z.B. Selbstwertgefühl, Selbständigkeit, Lernen lernen, Adressabilität, Lernfreude).