Family Literacy unterwegs


Die vertrauten Kursformate sind derzeit wegen Corona leider nicht möglich. Deshalb habe ich neue Lernformen ausprobiert und mich mit einzelnen Teilnehmerinnen oder Familien (Family Literacy-Projekt) auf Lernspaziergänge begeben. Die Spaziergänge dauern 60 bis 90 Minuten und finden im Sozialraum der Lernenden statt. Die Erfahrungen und Rückmeldungen sind sehr positiv. Unterwegs kann man viel lernen. Man kommt ins Gespräch und lernt neue Wörter. Das hat sich besonders mit Lernenden bewährt, die Deutsch lernen möchten. Während der Spaziergänge gab es intensive Gespräche zu zweit und viel Gelegenheit zum Deutsch sprechen. Das Laufen entspannt die „Sprechsituation“. Auch Lernende, die in der Gruppe nicht gern sprechen, konnten sich aktiv an den Gesprächen beteiligen. Alle fanden es schön, einfach erzählen zu können.

An den Spaziergängen nahmen auch Mütter mit Kindern teil. Dabei ging es vor allem um das Entdecken von Schriften, Schildern, Buchstaben und Zahlen in der Umgebung sowie um die Namen von Pflanzen und Tieren. Bewährt haben sich kleine Aufgaben für unterwegs: Welche Tiere seht ihr? Wo steht etwas geschrieben und was bedeuten die Schilder? Wo seht ihr Zahlen und wie heißen sie? Sucht eine schöne Blume und macht ein Foto davon. Am Ende der Spaziergänge wurde mit Straßenkreide gezeichnet und Wörter, Buchstaben und Zahlen geschrieben. Das hat den Familien sehr viel Spaß gemacht. Diese Aktivitäten sollten nach Corona nicht enden, sondern als zusätzliche Angebote bestehen bleiben. Hier könnten sich vielleicht auch ehrenamtliche MitarbeiterInnen einbringen.

Haben Sie Lust auf Lernspaziergänge bekommen? Dann schauen Sie in die neue Themenkartei „Family Literacy unterwegs“ – mit vielen Ideen für das Lernen unterwegs und mit anschaulichen Erfahrungsberichten.

 

1 Kommentar
  1. Das ist wirklich eine tolle Alternative zur Lernwerkstatt im geschlossenen Raum!
    Bin immer wieder erstaunt und erfreut, zu welch kreativen Ideen uns diese Pandemie führt.
    Es ist nicht alles nur schlecht. Bewahren wir uns das Gute über die Pandemie hinaus.
    Danke, Kathleen!

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