Das Gestalten eines Bilderbuches für das eigene Kind – mit Familienfotos, Bildern und Texten in der jeweiligen Muttersprache – soll in den Familien den emotionalen Bezug zum Buch stärken. Das Bilderbuch-Projekt bietet außerdem gute Gelegenheiten, um mit Eltern über das Thema Leseförderung in der Familie ins Gespräch zu kommen. Die Mütter und Väter werden ermutigt, ihren Kindern positive Erfahrungen mit Büchern zu ermöglichen – auch wenn sie selbst noch Schwierigkeiten mit Sprache oder Schrift haben.
Zielgruppe
Durch das Projekt sollen Eltern kleiner Kinder (0-3 Jahre) erreicht werden.
Das Bilderbuchprojekt wird Elterngruppen in Stadtteiltreffs, Kulturzentren und im Mehrgenerationenhaus angeboten.
Material
• Fotokarton, Tonkarton, Bänder zum Zusammenbinden
• Scheren, Stifte, Klebstoff
• Ausmalvorlagen beliebter Motive wie Haustiere, Pferde und Ponys, Fahrzeuge,
Dinosaurier, Ritter, Piraten und bekannte Figuren z.B. Cars-Autos, Hello Kitty,
Prinzessin Lillifee, Peppa Pig, …
• ausgeschnittene Fotos aus Zeitschriften und Werbeprospekten
(Tiere, Lebensmittel, Fahrzeuge, Spielsachen)
• Eltern bringen Fotos von ihrer Familie, Haustieren, Spielzeug … mit
Erfahrungen
Das Bilderbuchprojekt ist ein zuverlässiger Türöffner in Elterngruppen, hauptsächlich Mutter-Kind-Gruppen mit Kindern bis zu drei Jahren. So können Eltern frühzeitig für das Thema Leseförderung in Familien sensibilisiert werden. Die Gestaltung eines Bilderbuchs für das eigene Kind kommt bei den Müttern sehr gut an. Sie haben große Freude an der kreativen Arbeit. Familienfotos, Bilder aus Zeitschriften, ausgemalte Motive oder selbst gemalte Bilder werden auf Karton geklebt und die Seiten gelocht und gebunden. Manche Mütter lassen ihr Kind eigene Seiten gestalten oder etwas ausmalen und beziehen es so in die Gestaltung des Bilderbuchs ein. Manche schreiben Botschaften in das Buch oder beschriften die Fotos. Das Deckblatt wird jeweils mit dem Vornamen des Kindes gestaltet.
Das Material wird stark vorstrukturiert, so dass alle sofort beginnen können, auch Mütter, die noch keine Erfahrungen mit Büchern haben.
Die Gespräche zeigen, dass es in manchen Familien wenige oder keine Bücher gibt. Manche Mütter sprechen noch nicht Deutsch, sind nicht alphabetisiert oder haben Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben. Sie trauen sich nicht zu, ihrem Kind etwas vorzulesen, haben keine Zeit. Diese Frauen werden ermutigt, mit ihren Kindern Bücher anzuschauen und in der jeweiligen Muttersprache über die Bilder zu sprechen. In fast jeder Gruppe gibt es Mütter, die ihren Kindern oft vorlesen und Kinderbibliotheken besuchen und den anderen so Impulse geben können.
Broschüre „Jeden Tag ein Bilderbuch“ und Buchgeschenke
Zum Abschluss erhalten alle Mütter die Broschüre „Jeden Tag ein Bilderbuch“ und können sich ein Bilderbuch für ihr Kind als Geschenk aussuchen (Privatspenden, Verschenkmarkt). Die Buchgeschenke sind sehr beliebt und erhöhen die Chance, dass in den Familien vorgelesen wird.
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Kathleen Bleßmann entwickelt Family Literacy- Konzepte und Materialien. Sie sind vielfältig einsetzbar in Lese-Schreibkursen, Elternkursen oder in der aufsuchenden Bildungs- und Sozialarbeit mit Müttern und Vätern.
Broschüre
Dieses Heft beschreibt die ersten wichtigen Schritte auf dem Weg zur Schrift in einfacher Sprache. Es enthält Anregungen und Ideen, wie Eltern ihre Kinder dabei begleiten und unterstützen können.
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