In seinem Grußwort definierte Dr. Martin Dust als Geschäftsführer der AEWB folgende Zukunftsaufgaben für die Grundbildung:
• Flächendeckende, attraktive und niedrigschwellige Lernangebote.
• Ein Bündnis für Grundbildung, das bildungspolitisch als Querschnittsthema zu verankern ist.
• Aufstockung und deutlich bessere finanzielle Ausstattung der Regionalen Grundbildungszentren.
• Stärkere Förderung der arbeitsplatzbezogenen Grundbildung.
• Absenkung der Mindestteilnehmerzahl auf drei Lernende pro Kurs.
• Kostenfreie Grundbildung als langfristiges Ziel.
Jürgen Sattari vom Vorstand des Bildungswerkes ver.di in Niedersachsen e.V. und gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Niedersächsischen Bundes für freie Erwachsenenbildung e.V. bezeichnete die RGZ als Leuchttürme für die Grundbildung, die verlässlich und nachhaltig gefördert werden müssten.
Birgit Garbe-Emden von der Koordinierungsstelle AlphaDekade betonte die Herausforderung, neue Lernende durch sozialräumlich agierende Einrichtungen zu gewinnen und das mitwissende Umfeld zu sensibilisieren.
Dr. Barbara Nienkemper von der Universität Hamburg forderte die Etablierung von Verweisstrukturen zwischen den Einrichtungen und betonte die Schulung von Multiplikatoren und Schlüsselfiguren. Die Mitwissenden im sozialen Kontext der Betroffenen benötigten mehr Auskunftsfähigkeiten über Weiterbildungsangebote.
Zur erfolgreichen Ansprache von Menschen mit Lese- und Schreibbedarf gab es im Anschluss engagierte Tischgespräche mit vielen Empfehlungen der Lerner-Experten aus Oldenburg. Klaus Maaß: „Wenn man mit den Betroffenen persönlich spricht, dann öffnen sie sich auch. Sie haben gute Ideen und geben Denkanstöße, was man alles machen kann.“
Erfolgreiche Ansprache durch:
• Kostenfreie Kurse
• Persönliche Ansprache
• Einladende Atmosphäre
• Motivation wecken
• Lebensweltorientierung
• Multiplikatoren schulen
• Werbespots senden
• Hör- und TV-Beiträge im Lokalsender
• Infos über Angebote in öffentlichen Einrichtungen
• Erfolgsgeschichten publizieren
• Selbsthilfegruppen stärken
• ABC-Zeitung bekannt machen
• Werbung in leichter Sprache
• Alpha-Netzwerke gründen
In ihrem Fazit zur Fachtagung machte Oksana Janzen als Organisatorin deutlich, dass bei allem, was man tue, die Zielgruppe der Menschen mit einer Lese- und Schreibschwäche im Blick bleiben müsse. Es gelte, die Selbsthilfestrukturen zu stärken und ggf. über einen noch zu gründenden Lernerrat eine direkte Interessensvertretung zu ermöglichen. Auch ein Bündnis für Grundbildung könne in Niedersachsen neue Perspektiven bieten. Hermann Fickenfrers meinte im Rückblick: „Es war gut, dass wir auch etwas sagen konnten, wie man die Situation verbessern kann.“
Liebe Lernende der ABC-Selbsthilfegruppe!
Vielen lieben Dank für die Teilnahme am Fachgespräch und für Ihre tollen Impulse und Empfehlungen! Sie waren eine echte Bereicherung für die Veranstaltung. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für Ihre wertvolle Arbeit vor Ort und hoffe noch auf die gute Zusammenarbeit in der Zukunft!
Liebe Grüße aus Hannover!
Oksana Janzen von der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung