Ministerin unterstützt ABC-Selbsthilfegruppe

von li. Jana Blaney, Brigitte van der Velde, Ute Göcken, Ernst Lorenzen, Ministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajić, Achim Scholz

von li. Jana Blaney, Brigitte van der Velde, Ute Göcken, Ernst Lorenzen, Ministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajić, Achim Scholz

Auf Einladung der ABC-Selbsthilfegruppe Oldenburg war die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Gabriele Heinen-Kljajić, am 16. Juli im Haus der VHS Oldenburg zu Gast, um sich im Gespräch mit Mitgliedern der Selbsthilfegruppe über ihre Aktivitäten zu informieren.

In Niedersachsen leben 700.000 Menschen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können. Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt, ihre persönliche Entwicklung und ihre gesellschaftliche Teilhabe sind deshalb eingeschränkt.

„Es ist mir ein wichtiges Anliegen, die Lebenssituation dieser Menschen zu verbessern. Das Engagement der ABC-Selbsthilfegruppe aus Oldenburg ist vorbildlich. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Alphabetisierung“, sagte Ministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajić.

Die ABC-Selbsthilfegruppe besteht seit über drei Jahren und wurde von Teilnehmenden an VHS-Alphabetisierungskursen gegründet. Die Gruppe möchte Betroffenen Mut machen, als Erwachsene eine zweite Chance zu ergreifen und das Lesen und Schreiben nachholend zu erlernen. Ministerin Heinen-Kljajić äußerte sich beeindruckt: „Ich finde es mutig, wie Sie mit dem Thema an die Öffentlichkeit gehen, nicht nur für sich selbst lernen, sondern sich für das Problem als solches interessieren.“ Sie bezeichnete die Mitglieder der ABC-Selbsthilfegruppe als beste Botschafter dafür, dass es sich lohne, durch eigene Anstrengung im Erwachsenenalter das wettzumachen, was die Schule nicht geschafft habe.

Im Gespräch mit der Ministerin erörterten Brigitte van der Velde, Ute Göcken und Ernst Lorenzen von der Selbsthilfegruppe ihre Erfahrungen und Erfolge. Achim Scholz, Leiter von Alphabetisierungsprojekten und des Regionalen Grundbildungszentrums in Oldenburg (RGZ), stellte die Perspektiven der Alphabetisierung und Grundbildung in Niedersachsen und den dafür erforderlichen Unterstützungsbedarf vor. Dass die RGZ in Niedersachsen weiter unterstützt werden, steht außer Frage: „Wir machen mit den Regionalen Grundbildungszentren nach 2016 weiter, weil wir von 2014 bis 2020 aus dem Europäischen Sozialfonds voraussichtlich rund 900.000 € für den Bereich Alphabetisierung und Grundbildung einsetzen wollen“, so die Ministerin.
Sie machte aber auch deutlich, dass das Land nicht allein das Problem unzureichender Grundbildungskompetenzen lösen könne, sondern dass dafür auch andere starke Partner wie Arbeitgeber, Arbeitsverwaltungen und Kommunen gefordert seien.

Die Akteure der ABC-Selbsthilfegruppe freuten sich über das offene Gespräch mit der Ministerin und ihre deutliche Unterstützungsbereitschaft, die ihr bei den weiteren Aktivitäten zu Gute kommen wird.