Weg frei für „ernst55“

Carolin Dobe vom BVR (re.) überreicht den Scheck an Brigitte und Ernst

„Wenn man nicht richtig lesen und schreiben kann, hat man ein Riesenproblem in dieser Gesellschaft. Wir wollen den Betroffenen Mut machen, sich nicht mehr zu verstecken, sondern mit diesem Problem an die Öffentlichkeit zu gehen.“ So formulierte es Ernst Lorenzen, Mitbegründer der ABC-Selbsthilfegruppe Oldenburg anlässlich einer Spendenübergabe des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR). In einem TV-Spot der Kampagne „Jeder hat etwas, das ihn antreibt.“ , spricht Ernst Lorenzen, der mit 55 Jahren lesen und schreiben gelernt hat, über das Gefühl, den ersten Brief seines Lebens an seine Tochter zu schreiben. Im TV-Spot wird die Originalhandschrift von Ernst gezeigt, um seine Worte zu verstärken. Seine digitalisierte Schreibschrift wurde mit Unterstützung des FontShops als „ernst55“ zum kostenlosen Download angeboten. Getreu des Markenversprechen „Wir machen den Weg frei“ spendete der BVR für die ersten 7.500 Downloads (bereits nach sechs Wochen) jeweils einen Euro an die ABC-Selbsthilfegruppe. Am 6.9. übergab Carolin Dobe vom BVR im Bildungshaus der VHS Oldenburg einen Scheck an Ernst Lorenzen und Brigitte van der Velde. Das Geld soll für die weitere Öffentlichkeitsarbeit der Selbsthilfegruppe eingesetzt werden.

Zum Weltalphabetisierungstag am 8.9. enthält die „Süddeutsche Zeitung“ eine 12-seitige Beilage „Lesen und Schreiben mit 55“. Die ergreifenden Erfahrungsberichte wurden alle von Ernst Lorenzen verfasst. Als Protagonist der BVR-Kampagne will er damit all denjenigen Mut machen, die noch Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben. So soll unter anderem das Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ als Botschaft transportiert werden. Die Beilage der SZ-Wochenendausgabe enthält einen QR-Code, mit dem man sich die Texte vorlesen lassen kann – natürlich von Ernst Lorenzen.