Workshop im RGZ Oldenburg

Obere Reihe: Achim Scholz, untere Reihe r.: Andreas Gögel, mit Gästen aus vier Bundesländern | Foto: Katharina Nordenbrock

Obere Reihe: Achim Scholz, untere Reihe r.: Andreas Gögel, mit Gästen aus vier Bundesländern | Foto: Katharina Nordenbrock

Das Servicebüro des Regionalen Grundbildungszentrums (RGZ) der VHS Oldenburg erhält häufig Anfragen nach Fortbildungen. Nun konnten mehrere Anfragen zusammengefasst, Themenwünsche gesammelt und daraus ein ganztägiger facettenreicher Workshop unter dem Titel „Handlungsstrategien in Grundbildungszentren“ organisiert werden.

Elf Kolleginnen aus den Bundesländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Bremen und Niedersachsen wurden vom Team des RGZ Oldenburg empfangen. Die Teilnehmenden arbeiten, teilweise in Leitungsfunktionen, in Grundbildungszentren, in der Fachstelle Alphabetisierung/Grundbildung für Erwachsene im LISUM, im Projekt BLICKPUNKT alpha, in der Koordinierungsstelle der RGZ in Niedersachsen, in verschiedenen Volkshochschulen und einer Justizvollzugsanstalt in Bremen. Gemeinsam ist allen die Suche nach neuen Ideen, um die eigene Praxis der Alphabetisierung und Grundbildung zu verbessern und zu verstetigen.

VHS-Direktor Andreas Gögel begrüßte die bis zu 500 km weit angereisten Gäste und erläuterte die Strukturen der VHS als Weiterbildungszentrum im kommunalen Umfeld. Die Auswertung einer Teilnehmerbefragung der VHS brachte kürzlich zu Tage, dass insbesondere Menschen mit einem geringen Bildungsabschluss einen starken Wunsch nach geselligem Beisammensein und Hilfen in Lebenslagen äußerten. Tatsächlich nutzen die Lernenden aus dem Grundbildungsbereich häufig die Einrichtung des Cafés im Bildungshaus und den Schreib- und Leseservice bzw. die sozialpädagogische Begleitung und individuelle Gesprächsangebote. Menschen mit mehrdimensionalen Problemlagen und Vermittlungshemmnissen auf dem Arbeitsmarkt bedürfen im Grundbildungsbereich einer integrierten Sozialarbeit, denn sie sind in ihrer ganzen Persönlichkeit zu sehen und entsprechend zu fördern.

Als Bildungsmanager für Alphabetisierung und Grundbildung verdeutlichte Achim Scholz anhand konkreter Beispiele die der Arbeit zugrundliegenden Konzepte, die Bedeutung der Teamarbeit und der Begleitung der Lernenden auf Augenhöhe sowie ihrer Wertschätzung.

Kathleen Bleßmann vom Präventionsprojekt Family Literacy berichtete vom Bilderbuchprojekt als Türöffner in der Frühförderung, von mehrsprachigen Vorlesenachmittagen für Familien, von den Broschüren Fit für die Schrift und Jeden Tag ein Bilderbuch und den sehr gut angenommenen Offenen Lernwerkstätten, sowohl in einem Mehrgenerationenhaus als auch in einem Oldenburger Stadtteil.

Nadine Engel und Achim Scholz stellten die vielfältige Öffentlichkeitsarbeit des RGZ Oldenburg dar: Fachgespräche, Werbeflyer und Plakate, Vorträge, Fachartikel und Publikationen (aktuell: Grundbildung lebensnah gestalten, wbv-Publikation 2018), Fortbildungen und Schulungen, Internetpräsenz (https://abc-projekt.de/), Berichte in Printmedien, Hörfunk und Fernsehen sowie die Kooperation mit Netzwerkpartnern.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen gab es noch eine Führung durch die Ausstellung „Anerkennung! Von gesellschaftlichen Kämpfen um Teilhabe“ im nahe gelegenen Stadtmuseum. An dem Ausstellungsbereich „Zu Wort kommen! Ein Leben ohne Schrift“ hatten Akteure des RGZ Oldenburg und die ABC-Selbsthilfegruppe mitwirken können.

Die anschließenden fachbezogenen Gespräche zeigten einmal mehr, wie wichtig der Expertenaustausch über die Landesgrenzen hinweg ist und dass auf diesem Wege neue Ideen konkret umgesetzt werden können.

3 Kommentare
  1. Liebes RGZ-Team in Oldenburg! Vielen Dank, dass ihr uns die Gelegenheit gabt, von euch zu lernen! Danke für die vertrauensvolle Atmosphäre, die die vielen tollen Gespräche ermöglichte! Ihr macht eine super Arbeit!

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